Was ist Autismus eigentlich?

Kerstin HelmAutismus

Autismus ist eine neurologische Entwicklungsstörung. Es wird häufig von Störungen der Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung gesprochen, die sich auf die Entwicklung des sozialen Umgangs mit Mitmenschen, der Kommunikation und des Verhaltensrepertoires auswirken. Man bezeichnet Autismus auch als Autismus-Spektrum-Störungen, weil es viele verschiedene Symptome mit individuellen Ausprägungen sowie individuelle Fähigkeiten bei den Betroffenen gibt.
Menschen mit Autismus können z. B. soziale und emotionale Signale nur schwer einschätzen und haben ebenso Schwierigkeiten, diese auszusenden. Die Reaktionen auf Gefühle anderer Menschen oder Verhaltensanpassungen an soziale Situationen sind selten angemessen. Auch der Sprachgebrauch und das Sprachverständnis sind betroffen, ebenso Flexibilität und Perspektivübernahme. Dies zeigt sich z.B. im Verständnis von Ironie, Sarkasmus und bildhafter Sprache.
Die Besonderheiten im Verhalten sind charakterisiert durch eingeschränkte, sich wiederholende und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten. Alltägliche Aufgaben werden starr und routiniert ausgeführt. Motorische Stereotypien, wie Schaukeln, Wedeln, Kreiseln von Dingen sind häufig zu beobachten. Menschen mit Autismus können auch große Probleme mit Veränderungen von Handlungsabläufen oder Details der persönlichen Umgebung (wie etwa Veränderungen der Dekoration oder der Möbel in der Wohnung, Veränderung der Kleidung, etc.) haben und zum Teil sehr stark auf diese Veränderungen reagieren.
Betroffene haben zudem große Schwierigkeiten mit der Wahrnehmung und der Verarbeitung von Umwelt- und Sinnesreizen. Sehr schnell können Sie in die Situation einer Überladung mit Sinneseindrücken kommen.

Autismus Deutschland e. V.